Was du wissen musst
Wenn Hecken, Sträucher und Bäume im Sommer sprießen, juckt es vielen Hobbygärtnern in den Fingern. Aber Vorsicht: Nicht zu jeder Jahreszeit darfst du einfach zur Schere greifen. Die sogenannte Schnitt-Saison regelt ganz genau, wann du kräftig zurückschneiden darfst – und wann nicht. Hier erfährst du, was hinter dem Gesetz steckt, welche Strafen drohen und wie du deinen Garten rechtssicher pflegst.
Was bedeutet Schnitt-Saison?
Die Schnitt-Saison beschreibt den Zeitraum, in dem du Bäume, Hecken und Sträucher ohne Einschränkungen schneiden darfst. Es geht dabei vor allem um den Unterschied zwischen großen Rückschnitten (z. B. Hecke stark kürzen oder auf den Stock setzen) und kleinen Pflegeschnitten. Während Letztere fast das ganze Jahr erlaubt sind, gelten für größere Maßnahmen klare Regeln.
Gesetzliche Grundlage: § 39 Bundesnaturschutzgesetz
Im § 39 BNatSchG ist genau festgelegt:
- 1. März bis 30. September: In dieser Zeit sind radikale Rückschnitte verboten. Hecken, lebende Zäune und Gebüsche dürfen weder komplett entfernt noch massiv gekürzt werden.
- 1. Oktober bis 28. Februar: Jetzt ist die eigentliche Schnitt-Saison. Du darfst kräftig zurückschneiden oder Gehölze sogar auf den Stock setzen.
- Ganzjährig erlaubt: Form- und Pflegeschnitte, solange dabei keine Tiere gestört werden.
Kurz gesagt: Radikale Schnitte gehören in den Winter – im Sommer sind nur kleine Korrekturen erlaubt.
Warum diese Einschränkungen?
Die Regelungen dienen vor allem dem Artenschutz. Hecken und Sträucher sind Lebensraum für viele Tiere:
- Vögel bauen dort ihre Nester.
- Igel und andere Kleinsäuger suchen Schutz.
- Auch Insekten nutzen die Pflanzen als Rückzugsort.
Ein starker Rückschnitt im Sommer würde ihre Lebensräume zerstören und die Brut gefährden.
Drohende Bußgelder
Wenn du dich nicht an die Schnitt-Saison hältst, kann es teuer werden. Die Bußgelder liegen je nach Bundesland zwischen 35 und 50.000 Euro. Besonders hart trifft es, wenn nachweislich Nester zerstört oder Tiere verletzt wurden.
Tipps für deinen Garten
- Plane rechtzeitig: Größere Schnittarbeiten legst du am besten in die Monate Oktober bis Februar.
- Kontrolliere vorher: Schau genau nach, ob Tiere in deiner Hecke leben – auch im Winter können Nester da sein.
- Nutze gutes Werkzeug: Scharfe Scheren und Sägen sorgen für saubere Schnitte und schonen die Pflanzen.
- Pflegeschritte im Sommer: Kleine Korrekturen sind erlaubt, solange du keine Tiere störst.
- Denke an die Pflanzengesundheit: Ein fachgerechter Schnitt sorgt für kräftiges Wachstum und beugt Krankheiten vor.
Fazit
Die Schnitt-Saison ist kein Schikane, sondern ein sinnvoller Schutz für Tiere und Natur. Wenn du deine Gartenarbeit gut planst, leistest du einen Beitrag zum Naturschutz, vermeidest Bußgelder und hast gleichzeitig gepflegte Pflanzen. Merke dir: Radikal nur im Winter, Pflege jederzeit – aber immer mit Rücksicht auf Tiere.